Weshalb nutze ich FileMaker für meine Administration?

Vorteile einer Eigenentwicklung mit FileMaker


24. April 2024In Tipps und TricksBy Karsten Risseeuw6 Minutes

Warum sollte man die eigene Software mit FileMaker entwickeln oder entwickeln lassen? Ist es nicht einfacher, eine Online-Lösung oder eine fertige Lösung einzusetzen?

Gerade bin ich ausgewandert. Es ging von der Schweiz in die Niederlande. Meine Firma in der Schweiz wurde stillgelegt und ich habe gerade in den Niederlanden eine neue Firma gegründet. Bei einem Neuanfang stellen sich viele Fragen. Meine Situation heute ist anders, als ich vor 30 Jahren in der Schweiz ein erstes Geschäft begann. Plötzlich wohne ich in Europa (die Schweiz gehört nicht zur Europäischen Union). Es gelten andere Gesetze. Fast alles ist neu.

Es stellt sich die Frage danach, wie ich die Administration meiner neuen Firma erledigen will. Es gibt in den Niederlanden heute viele Online-Lösungen. Die gab es vor 30 Jahren nicht. Damals gab es Administrations-Pakete. Es gab Branchenlösungen. Die gibt es heute noch. Zusätzlich gibt es, zumindest in den Niederlanden, viele Online-Lösungen. Sie versprechen das Blaue vom Himmel und niedrige Kosten.

Selbstverständlich habe ich mit FileMaker eine eigene Lösung geschaffen. Sollte ich darauf weiterbauen oder gibt es Argumente für einen Wechsel? Was soll und kann automatisiert werden? Wie ist der Anschluss an eine Buchhaltungssoftware?

Bei allen Überlegungen stellen sich viele Fragen, etwa:

  • Standardsoftware oder Eigenentwicklung?
  • Software lokal oder in der Cloud?
  • Mieten, Kaufen oder selbst entwickeln?

Standardlösungen

Standardlösungen haben Vorteile:

  • Sie bewähren sich auch bei anderen Kunden
  • Sie werden weiterentwickelt und regelmässig aktualisiert
  • Ein Miet-Modell (SAAS) ist günstig für den Anfang
  • Eine Standardlösung zu kaufen ist meist günstiger als eine Eigenentwicklung.

Standardlösungen haben jedoch auch Nachteile:

  • Sie können häufig nicht angepasst werden (Faustregel: Je günstiger, desto unwahrscheinlicher)
  • Anpassungen sind aufwendig und oft kostspielig
  • Eine Miete ist auf Dauer oft teuer.

Online Lösungen

Mietsoftware ist oft nur als Online-Lösung erhältlich. Die Bedienung läuft über den Browser. Für kleine Geschäften ist das häufig attraktiv. Es gibt niedrige Kosten, benötigt keine Hardware oder zusätzliche Softwarelizenzen und man kann von überall aus darauf zugreifen, sogar mit dem Smartphone. Das tönt wie eine Eier legende Woll-Milch-Sau.

Vorteile von Online-Lösungen:

  • Günstig
  • Benötigt keine Zusatzsoftware
  • Oft gute Anbindungen an andere Lösungen.

Nachteile von Online-Lösungen:

  • Die Firmendaten liegen «irgendwo» im Cloud
  • Die Software gehört nicht der Firma (Abhängigkeit)
  • Keine Anpassungen möglich.

Online-Lösungen sind ausgezeichnet, wenn man weiss, dass die gebotenen Funktionen exakt den Bedürfnissen entsprechen oder man bisher nicht weiss, wie sich das Geschäft entwickeln wird.

Softwareentwicklung selbst an die Hand nehmen

Ich habe für meine Tätigkeiten festgestellt, dass eine Standardsoftware oder Miet-Software nicht geeignet ist. Der Hauptgrund dafür ist, dass keine Standardlösung meine Geschäftsabläufe abbildet. Ich benötige zusätzliche Funktionen, Datenfelder und andere Angaben, die in keiner Lösung so angeboten werden.

Hier sind Gründe für eine Eigenentwicklung:

  • Perfekte Anpassung an die eigenen Bedürfnisse
  • Alle Daten bleiben bei der eigenen Firma
  • Anpassungen lassen sich jederzeit implementieren.

Nachteile für eine Eigenentwicklung:

  • Meist deutlich teurer
  • Eigenentwicklung hört nie auf
  • Benötigt häufig Spezialisten für Hard- und Software.

Je grösser die eigene Firma, desto eher wählt man für eine eigene Softwarelösung. Eine grössere Firma hat oft mehr Ressourcen zur Verfügung.

Es gibt jedoch eine weitere Unternehmergruppe, für die eine Eigenentwicklung interessant ist: Es sind die Kleinstbetriebe, die oben genannte Vorteile haben möchten, aber bereit sind, die Entwicklung selbst zu erledigen. Wer die Eigenentwicklung im Haus erledigen will, sucht häufig eine Low-Code-Entwicklungsplattform. Damit ist der Einstieg einfacher und die Entwicklung häufig schneller.

FileMaker ist eine solche Low-Code-Entwicklungsplattform.

Automatisierung selbst an die Hand nehmen

Bernhard Schulz hat neulich auf seinem Blog einen Beitrag über FileMaker und Buchhaltung veröffentlicht. Mithilfe von Procys (procys.com) automatisiert er die Belegerfassung und Zuordnung zur Buchhaltung. Ein interessanter Einblick.

FileMaker und Buchhaltung mit Procys

Zusammenfassung

Ich habe erneut dafür gewählt, die eigenen Geschäftsabläufe mit FileMaker abzubilden. Dies sind die Gründe:

  • Meine Geschäftsabläufe können in keiner Standardlösung vollständig abgebildet werden.
  • Ich will die Daten immer im Haus haben.
  • Anpassungen sind leicht zu realisieren.

Die Wahl für FileMaker ist selbstredend. Nicht nur habe ich 30 Jahre Geschäftstätigkeit mit FileMaker vollständig im Griff gehabt, sondern es ist auch heute eine zentrale Schnittstelle für meine unterschiedlichen Aktivitäten. FileMaker ist ein Werkzeug. Ich kann dieses Werkzeug für viele Aufgaben einsetzen und bin damit weitgehend unabhängig von anderen Lösungen.

1994 habe ich eine Softwarelösung auf Basis von FileMaker gekauft, weil ich diese selbst weiterentwickeln konnte. Dieser Schritt hat sich bewährt. Seitdem habe ich eine vollständige eigene Lösung mehrfach neu entwickelt. Ein Spinn-off ist das Produkt FrankCRM, welches eine Basis für die Eigenentwicklung darstellt. Es ist sozusagen das Produkt, das ich mir vor 30 Jahren gewünscht hätte.

FrankCRM

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